Zwei Siege in der alten Heimat Thüringen bei offener Landesmeisterschaft

Am Wochenende standen die offenen Landesmeisterschaften von Thüringen im Sommerbiathlon in Oberhof an. Für mich ging es also zum ersten Mal in die DKB Ski Biathlonarena Oberhof, ein Mekka für deutsche Biathlonfans. Schon am Freitag bei der ersten Begutachtung der Anlage hatte ich richtig Lust auf die Wettkämpfe, denn es war ja auch ein Stück Heimat in Thüringen.

Den Samstag begann ich am Morgen mit einem lockeren Lauf zur Biathlonarena um mich einzustimmen und um die Laufstrecken des Tages kennenzulernen. Nach der Begrüßung der schon anwesenden Sommerbiathleten nutzte ich die Möglichkeit und lief die Laufstrecke ab, die „Henkelschleife“ wurde von uns belaufen, allerdings andersherum als der Biathlonfan sie aus dem Fernseher kennt. Für uns hieß das, einige kurze Anstiege und einen längeren Downhill zu bewältigen, sprich die Laufstrecke ist gut und anspruchsvoll.

Ab Mittag hieß es für mich Wettkampfvorbereitung und Start um 14:02:30 Uhr zum Sprint über 4 Kilometer mit zwei Schießeinlagen, einmal Liegend und einmal Stehend. Das Wetter war für Oberhof warm und es gab böigen Wind, also keine einfachen Bedingungen.

Ich konnte gleich mit dem Startschuss ein schnelles Tempo laufen, die Strecke machte richtig Spaß und schon kam das erste Schießen. Bis zum vierten Schuss lief es perfekt, doch dann passierte ein Fehler und ich musste in die Strafrunde. Auch die zweite Laufrunde war schnell vorüber und nun kam der Stehendanschlag. Hier hatte ich nicht das Glück einer Windstille, eher das Gegenteil, denn als ich im Anschlag war, frischte der Wind auf und ich kämpfte dagegen an, mit dem Ergebnis von drei Strafrunden. Da half nur schnell zu laufen und so blieb die Zeit bei 18:05 Minuten im Ziel stehen. Das hieß Platz 1 bei den Herren III und die viertschnellste Zeit aller Männer und Junioren. So konnte ich zufrieden sein und bei der Siegerehrung gab es die Goldmedaille aus den Händen von Katrin Apel, einer mehrfachen Olympiasiegerin und mehrfachen Weltmeisterin im Biathlon.

Am Sonntagfrüh stand für 10:05 Uhr der Massenstartwettkampf an, hier hieß es 6km Laufen mit vier Schießeinlagen, zweimal Liegend und zweimal im Stehendanschlag. Das Wetter war wieder schön, der Wind blies weniger als am Vortag, nur weg war er nicht.

Es gingen alle Junioren und Herren gleichzeitig an den Start und ich wollte einen guten Wettkampf machen und einen Platz unter den ersten drei in der inoffiziellen Gesamtwertung erreichen.

Ich konnte auch hier ein sehr hohes Tempo Laufen und reihte mich auf Platz 3 im Läuferfeld ein, also genau zwischen den zwei starken Junioren aus Thüringen. So ging es auch zum ersten Liegendschießen und es lief perfekt, fünf Schuss und fünf Treffer, so kam ich auf Position zwei zurück auf die Laufrunde. Ich kam auch als Zweiter zum zweiten Liegendschießen. Hier wollte die letzte Scheibe nicht fallen und so musste ich einmal in Strafrunde und ging aber erneut als Zweiter auf die Laufrunde. Hier wurde ich in der Hälfte der Laufstrecke eingeholt und ich lief mit, so kam ich als dritter zum ersten Stehendschiessen. Hier ging gleich der erste Schuss daneben, aber die anderen trafen ihr Ziel und so ging es nach einer Strafrunde zurück auf die Laufrunde, erst an Position Zwei, später auf Position Drei und so kamen wir auch zum Schießstand. Hier zitterten mir die Beine so sehr, daher bekam ich keinen Rhythmus hin und das Ergebnis waren vier Schießfehler. So musste ich zum Abschluss viermal die Extrarunde laufen. Mit dem zweiten starken Junior aus Thüringen ging es in die Schlussrunde. Ich gab noch mal alles, aber ich musste abreißen lassen und kam als vierter des Gesamtfeldes in Ziel. Die Zeit von 31:18 Minuten war erstmal nebensächlich, ärgerten mich doch die vier Schießfehler beim letzten Stehendschiessen. Aber nach kurzer Zeit überwog die Freude über einen guten Wettkampf und die zweite Goldmedaille in der Klasse der Herren III an diesem Wochenende in der alten Heimat Thüringen.