160 Kilometer lang Berg rauf, Berg runter

Hut ab vor dieser Leistung: Der Ausdauerathlet Mathias Schink aus Marjoß bezwang beim viertägigen Berglauf-Etappenrennen Salomon 4-Trails die Alpen und meisterte dabei 160 Kilometer und 10 000 Höhenmeter.

Von unserem Mitarbeiter Willi Schmitt, Fuldaer Zeitung

An der Alpenhatz in vier Tagen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligten sich 502 Teilnehmer aus 25 Nationen. Die Strecke führte die Läufer von Garmisch-Partenkirchen über Ehrwald, Imst und Landeck nach Samnaun/Unterengadin. Von den 502 gestarteten Teilnehmern nahmen 394 das begehrte Finishershirt in der Bergstation der Alp Trida in Empfang. Darunter war auch der Marjosser Sommerbiathlet Schink, der in einer Gesamtzeit 32:19:10 Stunden den 111. Platz in der Klasse Master Man belegte.

Nachdem Schink sich im Vorjahr nach einem Sturz auf der ersten Etappe das Knie verdrehte und nach der dritten Etappe aufgab, kam er nun durch. Er stellte sich erneut der Aufgabe und steigerte sich von Etappe zu Etappe. „Meine Aufgabe bestand diesmal darin, durchzukommen und Kilometer zu fressen, damit der Formaufbau für den Rest der Saison stimmt“, zog Schink Bilanz. Er zeigte sich nachher mit seiner Leistung sehr zufrieden und verabschiedete sich direkt in den mit einem Trainingslager verbundenen Urlaub nach Schweden.

„Der Auftakt war kein leichter. Die erste Etappe hatte es in sich. Es waren 36 Kilometer und 2410 Höhenmeter mit drei knackigen Aufstiegen zu bewältigen“, berichtet Schink. Zwei Kilometer nach dem Start in Garmisch-Partenkirchen mussten demnach „zum Warmlaufen“ reichen, dann sei es schon hinauf zum Abzweig Drehmöserwald auf 1279 Meter gegangen. Beim Aufstieg zur Talstation Längenfelder, von Kilometer 9,5 bis 13, seien exakt 625 Höhenmeter zu bewältigen gewesen. „Die Talstation liegt auf einer Höhe von 1616 Metern und war damit die höchste Erhebung auf der Etappe“, erläutert Schink. Nach diesem Aufstieg habe die Route wieder steil abwärts Richtung Grainau geführt, und nach weiteren vier Kilometern haben die Teilnehmer auf 772 Metern die Talsohle in Hammersbach erreicht, „um gleich wieder in den Kletter-Modus zu schalten“, so Schink. Acht Kilometer sei es hochgegangen, ehe man bei Kilometer 25 zum Grenzübergang nach Österreich auf 1520 Metern Höhe ankam. „Direkt nach dem dritten Kontrollpunkt ging es einen Kilometer lang steil bergauf, und die letzten sechs Kilometer führten leicht abwärts direkt ins Ziel nach Ehrwald“, erinnert sich der Marjosser.

Auf der zweiten Etappe nach Imst galt es laut Schink, bei sommerlichen Temperaturen insgesamt 45,3 Kilometer und 2723 Höhenmeter im Aufstieg zu absolvieren. „Es war eine echte Hammer-Etappe, die den Teilnehmern einiges abverlangte. Die traumhafte Landschaft entschädigte uns aber für viele Strapazen“, erzählt der Ausdauersportler. Die Durchquerung des Mieminger Gebirges sei der nächste Härtetest gewesen. Über die Ehrwalder Alm habe die Strecke auf die Grünsteinscharte (2272 m) geführt, ehe es wieder fast bis ganz hinunter ins Tal nach Obsteig ging. Unten angekommen, sei nur wenig Zeit zum Verschnaufen geblieben, denn auch der zweite Anstieg in Serpentinen durch den Wald bis auf die Haiminger Alm, weiter bis auf den Imster Hausberg, den Tschirgant, habe alle an ihre Leistungsgrenze gebracht. „Bis zum Ziel trennten die Teilnehmer neun Kilometer und mehr als 1400 Höhenmeter im Abstieg, die noch einmal ordentlich in die Beine gingen“, berichtet Schink.

Die dritte, über 31,1 Kilometer mit 1834 Höhenmetern gespickte Strecke führte nach Schinks Schilderungen von Imst nach Landeck. Auf dem 15 Kilometer langen Anstieg auf die Glanderspitze (2512 m) waren fast 1800 Höhenmeter zu bezwingen, ehe es 1700 Höhenmeter zurück ins Tal ging. Auf der Königsetappe von Landeck in den 1841 Meter hoch gelegenen Zielort Samnaun hatten die Läufer demzufolge nochmals schwere 47 km und 2844 Höhenmeter zu meistern. „Nach dem zehn Kilometer langen Anstieg zum 2432 Meter hoch gelgenen Fisser Joch ging es erst mal bergab auf 1965 Meter, ehe wir über das Arezzjoch und über Gletscher und Schneefelder auf 2787 Meter hinauf zur Ochsenscharte und dann herunter ins Tal liefen, um die Grenze zur Schweiz zu passieren, bevor die letzten acht Kilometer noch einmal leicht zum Ziel anstiegen“, fasst der Marjosser die letzten Strapazen zusammen.