Am ersten Juni Wochenende 2019 war ich erstmals im Ausland bei einem Sommerbiathlonwettkampf am Start. Der Wettkampfort dort heißt Staré Město pod Landštejnem und liegt in Tschechien. Dort befindet sich ein sehr schöner Biathlonschießstand und ein sehr familiärer Biathlonclub, der diesen Wettkampf organisiert hat. Es war der erste von drei CZ – Cup Wettkämpfen 2019, bei denen sich die tschechischen Biathleten für ihre Meisterschaft qualifizieren können. Nach einem Training am Freitag dem 31. Mai während dem ich den Schießstand und die Laufstrecken kennenlernen konnte, gab es auch gleich die Einweisung in ein etwas anderes Regelwerk in Tschechien. Beim Sommerbiathlon in der CZ gibt es eine starke Anlehnung an den Winterbiathlon bei dem das Gewehr geschultert wird. Ich bekam deshalb an meinen Gewehrschaft ein provisorisches Tragegestell angebaut, da mein Schaft keine Aufnahmevorrichtung für ein Tragegestell hat. Zum Schießstand darf man vom Abstellplatz des Gewehres nur mit geschultertem Gewehr zur Schießmatte laufen und nach dem Schießen gleichermaßen retour. Schwingt man das Gewehr nicht auf der Matte über oder unmittelbar vor dem Gewehrständer wird man disqualifiziert.
Am Samstag, dem 01. Juni war dann mein Start zu einem Einzelwettkampf über 7km mit vier Schießeinlagen. Die Laufstrecke war sehr anspruchsvoll mit ständigen Richtungswechseln, sowie einem ständigen Hoch und Runter, dazu kam ein stark besetztes Starterfeld mit 24 Teilnehmern. Ich kam gut in den Wettkampf rein, das Lauftempo stimmte und so kam ich zum ersten Schießen. Meine Konzentration richtete ich auf den neuen Ablauf mit dem Tragegurt, aber das klappte sehr gut, dafür war aber das Schießen mit 4 Schießfehlern katastrophal. Es gab gleich zwei Strafminuten auf die gelaufene Zeit im Ziel . Das Laufen war dann wieder gut und auch das Schießen wurde deutlich besser mit dann 1/2/1 Schießfehlern, somit kamen dann nur noch zwei Strafminuten hinzu. Nach 35:06 Minuten kam ich mit der zweitbesten Laufzeit ins Ziel und haderte immer noch mit dem ersten Schießen. Insgesamt kamen auf meine Laufzeit noch die erwähnten 4 Minuten Strafzeit hinzu und das Endergebnis betrug 39:06 Minuten. Das bedeutete den 3. Platz in der Klasse M46, ziemlich genau eine Minute hinter dem Sieger. Ein versöhnlicher Abschluss nach einem verpatzten Auftakt.
Am Sonntag stand dann ein Sprintrennen über 4km mit zwei Schießeinlagen auf den Wettkampfplan. Ich war nach dem Ergebnis vom Vortag und den Erfahrungen mit dem neuen Ablauf am Schießstand zuversichtlich auf einen guten Wettkampf von mir. Alles lief nach Wunsch, das Anschießen, das Warmlaufen, es passte. Mit dem Start konnte ich ein gutes Tempo laufen, ich merkte aber, dass die Beine noch die Belastung vom Vortag drinnen hatten. Ich kam zum ersten Schießen und dann kam ich nicht mit dem Tragegestell und seinen Bändern zurecht die der Wind mir verwehte. Die Zeit lief davon und ich wurde nervös, was sich mit 3 Schießfehlern bemerkbar machte. Nach den Strafrunden ging es zurück auf die Strecke und ich hielt das Lauftempo hoch bis zum abschließenden Stehendschießen. Hier das gleiche Bild, am Gewehrständer wieder Probleme mit dem Gewehraufsetzen, immer mehr Zeit verging und ich schoss entnervt 4 Schießfehler und war jetzt mental angeschlagen. Ich lief die Strafrunden und dann enttäuscht die letzte Runde. Nach 21:49 Minuten kam ich ins Ziel und war unzufrieden mit der gesamten Situation, hatte ich mir doch so viel vorgenommen. Am Ende war es ein 6. Platz und ich war um einige Erfahrungen reicher. Somit ging ein schönes Sommerbiathlonwettkampfwochenende zu Ende.