Am Wochenende vom 26. August bis Sonntag den 28. August 2022 war ich zum zweiten Mal in der Slowakei bei einem Sommerbiathlonwettkampf am Start. Der Wettkampfort hieß Predajna und dort gab es den letzten Durchgang des Slowakischen Cupwettbewerbs und den ersten Wettkampf der Slowakischen Meisterschaft, den Massenstart.
Am Donnerstag, den 25. August reiste ich in die Slowakei, um dann dort am Freitagnachmittag ausgeruht trainieren zu können. Beim Training auf der Biathlonanlage wurde der Schießstand und die Laufstrecken besichtigt und getestet. Die Laufstrecken waren sehr anspruchsvoll, es ging ständig steil hoch und auch steil wieder hinunter. Hier gab es für mich ungewohnte kurze Laufstrecken, denn beim Sprint ging es über 2km und beim Massenstart über 4km, also alles etwas kürzer als in Deutschland. Aber es wurde dadurch auch extrem schnell und die Fehlerhäufigkeit am Schießstand erhöhte sich.
Am Samstag, den 27. August stand im Rahmen des Slowakischen Cups ein Sprintrennen an. Die Auslosung ergab, dass ich der vorletzte Starter meiner Klasse der Männer C war, also ab 50 Jahre und älter. Pünktlich zum Anschießen setzte strömender Regen begleitet von einem Gewitter ein. Um 16:04:30 Uhr erfolgte mein Start und sofort drückte ich aufs Tempo und war gefühlt schon gleich am Schießstand, jedoch hatte das Laufen auf dem nun aufgeweichten, rutschigen Untergrund so seine Tücken. Im Liegendanschlag gab ich fünf Schuss ab und traf nur einmal nicht, also ein fast perfekter Auftakt. Nach der Strafrunde ging es zurück auf die Laufstrecke, ich machte wieder Tempo so gut es die Bodenverhältnisse zuließen und kam zum Stehendanschlag. Hier schoss ich zwei Fehler und musste nochmals in die Strafrunde bevor ich in die Schlussrunde gehen konnte. Auch hier hielt ich das Tempo hoch und kam nach 13:25 Minuten ins Ziel. Schnell stand fest, dass kein anderer Biathlet meiner Klasse schneller war und somit war mein erneuter Biathlonauftritt in der Slowakei ein erfolgreicher mit dem 1. Platz.
Sonntag, den 29. August war dann der Meisterschaftsauftakt und alle waren irgendwie nervöser als am Vortag. Es hatte die ganze Nacht geregnet und gewittert, die Strecken waren dadurch noch schwerer geworden. Das Anschießen war wieder sehr gut und so konnte ich bestens vorbereitet in mein Rennen gehen, welches um 12:10 Uhr startete.
Ich lief erstmal nur mit, um zu sehen was die Konkurrenz macht und auch um etwas Kräfte zu sparen, da die Anstiege auf dieser Runde einmal lang und steil sowie einmal kurz und langgezogen waren, dazu ein rutschiger Downhill bergab. Das führte jedoch erstmal dazu, dass ich mir beim ersten Schießen im Liegendanschlag 3 Strafrunden einhandelte. Somit war ich dann unter Zugzwang und lief nun mein Tempo und verkürzte immerhin den Rückstand zur Spitze. Das zweite Liegendschießen war dann nur bedingt besser, es blieben zwei Scheiben schwarz und ich war verunsichert, die Konkurrenz patzte nicht und läuferisch lief es auch nicht so richtig. Dann kam das erste Schießen im Stehendanschlag und gleich die ersten zwei Schüsse trafen, dann gelang mir leider kein Treffer mehr, so dass ich erneut in die Strafrunde musste. Ich lag jetzt abgeschlagen auf Platz 5 hinter der Spitze und ich versuchte noch mal richtig Tempo zu machen, was mir nun deutlich besser gelang und kam zum letzten Schießen. Ich setzte alles auf eine Karte und schoss schnell aber auch hier leider 3mal daneben. Ich hatte etwas Boden gutgemacht, aber zu mehr als Platz 4 hat es diesmal nicht gereicht, es waren einfach zu viele Fehler beim Schießen. Meine Zeit im Ziel betrug 29:20 Minuten und somit verlief der zweite Wettkampftag nicht so wie erhofft.
Ein besonderer Gruß geht an meinem Freund Karol Hudecek, den ich nach langer Zeit wieder getroffen habe und sogar gemeinsam mit ihm auf dem Siegertreppchen stand.