Bei den Deutschen Meisterschaften im Sommerbiathlon im Arber Hohenzoller Skistadion in Bayerisch-Eisenstein konnte ich wieder Medaillen sammeln und wurde viermal Deutscher Meister.
Die Deutsche Meisterschaft begann am Freitag, den 14. September mit dem Sprint über 4 Kilometer mit dem Kleinkalibergewehr. Alle 30 Sekunden gab es einen Start und um 14:20,30 Uhr war mein erster Start der DM. Ich kam gut ins Rennen und konnte mein angestrebtes Lauftempo halten, so dass alles bis zum ersten Liegendschießen klappte wie gedacht. Am Schießstand lief es fast perfekt, denn nur eine Scheibe blieb schwarz und ich musste einmal in die Strafrunde, bevor ich wieder auf die Laufstrecke konnte. Diese war sehr anspruchsvoll und entsprach meinen Vorstellungen. So hieß es bis zum Stehendschießen Tempo bolzen. Am Schießstand dann das perfekte Schießen, fünf Schuss – fünf Treffer. Ich konnte so direkt in die Schlussrunde gehen und im Ziel zeigte die Uhr 20:15 Minuten an. Dann hieß es warten, denn ich war bereits als dritter Sportler meiner Altersklasse gestartet. Aber mein gutes Gefühl wurde bestätigt, ich wurde Deutscher Meister 2018 im Sprint mit dem KK-Gewehr. Silber ging an Stephan Werner von der SG Bingen und Bronze gewann mein Freund Erwin Weber von den Vorwaldschützen Renholding.
Am nächsten Tag, Samstag den 15. September, stand der Massenstartwettkampf mit dem Kleinkalibergewehr über 6 Kilometer an. Das hieß für alle Teilnehmer 4 Schießeinlagen und fünfmal die schwere Strecke laufen. Ich freute mich auf diesen Wettkampf, denn es war ein besonderer Tag, meine Frau Ute hat an diesem Tag ihren Geburtstag und ich hatte was vor. Ich durfte als Meister des Sprints in die erste Startreihe und mit dem Startschuss setzte ich mich an die Spitze des Feldes und so ging es zum ersten Liegendschießen, dort schoss ich 2 Fehler. Nach den Strafrunden lag ich weiterhin auf Position eins und genauso ging es zum zweiten Liegendschießen. Diesmal blieb nur eine Scheibe stehen. Nun lag ich auf Position 2 und blieb direkt hinter dem Führenden und so kamen wir zum ersten Stehendschießen, wo ich im Gegensatz zu meinem Konkurrenten nur eine Scheibe verfehlte. Ich lag nun wieder an der Spitze und hatte nun einen Vorsprung von ca. 200 Metern. Ich lief mein Tempo weiter und wusste, beim letzten Stehendschiessen fällt die Entscheidung. Ich schoss schnell und erneut einen Fehler, aber meine Konkurrenten um den Sieg auch. Ich erhöhte das Lauftempo und gab am Berg alles, weil ich aus Erfahrung wusste, dass auf der letzten Laufrunde die unmöglichsten Dinge passieren können. Mit der Siegerfaust überquerte ich glücklich als Erster die Ziellinie und war zufrieden. Die Silbermedaille ging erneut an Stephan Werner und die Bronzemedaille sicherte sich Andreas Bayer von der FSG Landau.
Am Sonntag fanden die Staffelwettbewerbe statt, ich war in der Herrenstaffel mit dem Kleinkalibergewehr für das Team Hessen der Startläufer. Mit im Team waren in der Mitte Holger Wissmann und als Schlussläufer Andreas Tempelfeld, beide vom SV Laubach.
Wir waren durch unsere Ergebnisse bei dieser DM die großen Favoriten. Ich begann das Rennen kontrolliert und lief mein Tempo und kam als Dritter zum Liegendschießen. Irgendwie hatte ich einen Anschlagsfehler und traf nicht und handelte mir 2 Strafrunden ein. Unfassbar , gerade nach den sehr guten Schießleistungen der beiden Vortage. Ich lag aber noch auf Platz 2 und die Spitze, die Staffel aus Bayern, war nicht weit vor mir. So ging es auch ans Stehendschießen, wo ich dann nur einen Nachlader brauchte. Es änderte nichts, ich lag auf Platz 2 und ich konnte nur noch den Rückstand verringern und so wechselte ich auf Position 2 an Holger. Irgendwie war heute in unserer Staffel der Wurm drin, die Konkurrenz aus Bayern traf und bei uns lief es nicht so wie gewollt, denn im Liegenanschlag handelte sich auch Holger zwei Strafrunden ein. Beim Stehendschießen klappte es auch beim Holger besser, aber die Spitze aus Bayern war weg. Dann der Wechsel auf Andreas als Schlussläufer und wir feuerten an. Dann das Unvorstellbare, der Schlussläufer aus Bayern hatte am Schießstand Probleme. Andreas schoss auch auf eine Strafrunde, aber er riskierte alles und machte deutlich Boden gut. Jetzt war das Rennen wieder offen und das Stehendschießen entschied über Gold und Silber. Andreas versuchte den Führenden unter Druck zu setzten und beide schossen eine Strafrunde. Aber entscheidend war, Andreas war jetzt nur noch wenige Meter hinter dem führenden Athleten aus Bayern. Es war die letzte Laufrunde und Andreas ging in Führung und kam als Erster über die Ziellinie, was ein Rennverlauf!
Wir hatten es noch geschafft und sind mit der Staffel Deutscher Meister geworden, vor Bayern und Berlin. Es war bereits meine dritte Goldmedaille bei dieser DM.
Aber es war noch nicht vorbei, denn am Nachmittag stand noch die Staffel mit dem Luftgewehr an. Hier startete ich in der Mitte, der Startläufer für das Team Hessen 1 war Nils Milde vom SSV Michelsrombach und den Schluss machte wieder Andreas Tempelfeld, SV Laubach. Auch hier waren wir die Favoriten auf Gold und diesmal wollte ich es besser machen als am Vormittag mit der Kleinkaliberstaffel.
Nils setzte sich an die Spitze des Feldes und so ging es zum ersten Schießen, dort brauchte Nils alle drei Nachlader bevor er wieder auf die Laufstrecke konnte. Er lag jetzt auf Platz 2 und ging in die Verfolgung. Beim Stehendschießen brauchte er einen Nachlader und ging als Zweiter in die Schlussrunde. Er lief dann enorm schnell und so wechselte er als Führender auf mich. Ich lief ebenfalls ein hohes Tempo, denn meine Beine waren noch super. Ich kam als Führender zu meinem ersten Schießen und brauchte einen Nachlader. Die Konkurrenz machte keinen Fehler und ich lag direkt hinter dem Führenden auf Platz 2. Während des Laufens blieb ich direkt dahinter, mit der Hoffnung den Konkurrenten nervös zu machen, was zum Teil gelang. Ich brauchte alle Nachlader und hatte das Gefühl, das das Gewehr zu leicht ist, denn ich handelte mir auch hier zwei Strafrunden ein. Aber der Gegner musste auch kämpfen, vermied jedoch die Strafrunde und hatte nun einen Vorsprung von 5 Metern auf mich. Jetzt hielt mich nichts mehr, bereits am ersten Anstieg ging ich in Führung und hielt auch bergab das Tempo hoch. Beim zweiten und letzten Anstieg erhöhte ich noch mal das Tempo und jetzt wurde das Loch zum Verfolger größer und ich konnte mit Vorsprung auf Andreas übergeben. Andreas kontrollierte nun das Rennen und auch das Schießen und lief als Sieger über die Ziellinie. Silber ging an Niedersachsen und Bronze ging an das zweite Team aus Hessen mit Holger Wissmann, Stefan Schmidt und Thomas Rabe. Super beide Hessen-Teams auf dem Podium und für mich die vierte Goldmedaille bei dieser Deutschen Meisterschaft.