Bei den deutschen Meisterschaften im Sommerbiathlon in der Sparkassen Biathlonarena Altenberg im Osterzgebirge erzielte ich meinen größten sportlichen Erfolg. Nach dem Titel im Vorjahr war diese Deutsche Meisterschaft noch erfolgreicher, aber der Reihe nach:

Die Deutsche Meisterschaft begann mit dem Sprint über 4 Kilometer mit dem Kleinkalibergewehr. Alle 30 Sekunden gab es einen Doppelstart mit jeweils 2 Sportlern, die auf die Strecke gingen. Um 10:56,00 Uhr war mein erster Start der DM zusammen mit Erwin Weber von den Vorwaldschützen Renholding aus Bayern. Ich kam gut ins Rennen und konnte mein angestrebtes Lauftempo halten, so dass bis zum ersten Liegendschiessen alles nach Plan lief. Auch am Schießstand verlief alles nach meinen Wünschen und nur eine Scheibe blieb stehen und ich konnte nach der einen Strafrunde gleich wieder auf die Laufstrecke. Diese war sehr anspruchsvoll und entsprach meinen Vorstellungen. So ging es zum Stehendschiessen jedoch arbeiteten die Beine am Schießstand so, dass es mir schwerfiel ruhig im Anschlag zu bleiben. Das Ergebnis waren drei Schießfehler. Also mit hohen Lauftempo in die Strafrunden und dann in die Schlussrunde. Im Ziel die Zeit: 21:27 Minuten und Platz 1! Wahnsinn, nach Platz 3 im Vorjahr nun der Titel des Deutschen Meisters im Sprint. Gleich ein super Auftakt in die DM.

Am nächsten Tag stand dann der Massenstartwettkampf mit dem Kleinkalibergewehr über 6 Kilometer an. Das hieß für alle Teilnehmer 4 Schießeinlagen und fünfmal den Berg hoch laufen. Ich freute mich auf diesen Wettkampf, hatte ich doch mit dem DM-Titel das größte Ziel schon erreicht. Ich durfte als Erster des Sprints in die erste Startreihe und mit dem Startschuss ging es gleich in einem hohen Lauftempo los, nach 400 Metern entschied ich mich, das Tempo zu erhöhen und übernahm die Führung und so ging es zum ersten Liegendschießen und da schoss ich 2 Fehler. Nach den beiden Strafrunden lag ich auf Position 2 direkt hinter den Führenden und genauso ging es zum zweiten Schießen und diesmal blieb nur eine Scheibe stehen. Jetzt ging ich in Führung und hinter mir lag eine Gruppe von drei Verfolgern. Mit diesem kleinen Vorsprung kam ich zum ersten Stehendschießen, hier hatte ich ein paar Probleme und musste dreimal in die Strafrunde. Ich lag aber immer noch auf Position 2 und der Rückstand betrug nur wenige Sekunden zur Spitze. Ich lief mein Tempo weiter und wusste, beim letzten Stehendschiessen fällt die Entscheidung. Ich schoss diesmal leider vier Fehler und als ich nach meinen Strafrunden zurück auf die Strecke ging, lag ich unmittelbar hinter dem Zweiten, Andreas Tempelfeld aus Laubach, auf Position Drei. Ich ging das Lauftempo mit und am Beginn des Berges verschärfte ich das Tempo und ging an Andreas vorbei! Ich gab am Berg alles, erlief mir einen kleinen Vorsprung, war mir aber nicht sicher und fühlte von hinten droht noch Gefahr. Ich lief hinunter zur Zielgeraden, erhöhte nochmals das Tempo und kam als Zweiter ins Ziel! Sieger wurde Stephan Werner aus Bingen und Platz 3 belegte Erwin Weber von den Vorwaldschützen Renholding. Ich war zufrieden, zweite Medaille im zweiten Rennen, aber auch traurig, hatte ich doch bei der letzten Schießeinlage die Goldmedaille liegen lassen.

Am Samstag startete ich dann beim Massenstart mit dem Luftgewehr. Eigentlich sollte es nur als Vorbereitung für den Staffelwettkampf dienen, doch es kam anders. Mit dem Startschuss setzte sich eine Führungsgruppe ab und ich war mit dabei. Das Lauftempo war hoch und als Zweiter kam ich zum ersten Liegendschießen. Alle Schüsse trafen und ich ging direkt zurück auf die Laufstrecke auf Position 2, direkt hinter Stefan Werner. Kurz vorm zweiten Schießen übernahm ich die Führung und beim zweiten Liegendschießen wiederholte ich meine Leistung und traf wieder alle Scheiben. Jetzt ging ich in Führung und hatte einen beachtlichen Vorsprung bis zum ersten Stehendschießen herausgelaufen. Beim Stehendanschlag dann ein Fehler und ein Missgeschick, ich fand den Abstellplatz für mein Gewehr nicht und musste noch mal eine Runde um den Gewehrständer laufen. Somit war die Führung futsch und ich ging nach meiner Strafrunde als Zweiter hinter Andreas Tempelfeld zurück auf die Laufstrecke. Diesmal blieb ich dahinter und kam als Zweiter zum letzten Schießen. Wieder ließ ich eine Scheibe stehen, ging aber nach der Strafrunde als Führender auf die Schlussrunde vor Stephan Werner und Andreas Tempelfeld. Jetzt setzte ich alles auf eine Karte und gab alles auf der Laufstrecke. Am Berg konnte ich meinen Vorsprung vergrößern und dann halten. So kam ich nach 31:54 Minuten als Erster vor Stephan Werner und Holger Wissmann aus Laubach ins Ziel. Wahnsinn, Deutscher Meister mit dem Luftgewehr, man muss aber dazu sagen, es lief auch fast perfekt.

Am Sonntag fanden die Staffelwettbewerbe statt, ich war in der Herrenstaffel mit dem Luftgewehr für das Team Hessen der Schlussläufer. Mit im Team waren als Startläufer Andreas Tempelfeld und in der Mitte Holger Wissmann, beide vom SV Laubach.

Wir waren durch unsere Ergebnisse bei dieser DM die großen Favoriten. Direkt mit dem Startschuss setzt sich Andreas an die Spitze des Feldes und lief sein Rennen. Er zeigte auch am Schießstand was er kann und baute die Führung aus. Mit deutlichem Vorsprung wechselte er auf Holger. Holger zeigte beim Schießen keine Nerven und brauchte nicht mal einen Nachlader. Somit wurde der Vorsprung immer größer auf die Verfolger. Mit großem Vorsprung folgte dann der Wechsel an mich als Schlussläufer und ich war nervös. Ich lief ein hohes Tempo und wollte beim Schießen alles perfekt machen. Beim Liegendschießen brauchte ich zwei Nachlader und konnte direkt wieder auf die Laufstrecke. Der Vorsprung wuchs weiter an. Dann kam das Stehendschießen und ich ließ trotz dreier Nachlader zwei Scheiben stehen. So musste ich zweimal in die Strafrunde bevor ich in die Schlussrunde gehen durfte. Der Vorsprung war aber weiter riesengroß und ich lief mit der Hessenfahne in der Hand ins Ziel. Wir haben es geschafft und sind mit der Staffel Deutscher Meister geworden, obwohl ich etwas wegen meiner Schießleistung haderte. Meine dritte Goldmedaille, unfassbar.

Somit ein perfekter Abschluss einer aus meiner Sicht unglaublichen Deutschen Meisterschaft!